Von: Hartmut Plicht
Gefahrenzone Öffentlicher Dienst
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Beschimpft, geschlagen und mit Fäkalien beworfen – was Beschäftigte im Öffentlichen Dienst tagtäglich über sich ergehen lassen müssen, nur weil sie ihren Job machen, ist schockierend. Aus diesem Grund hat die dbb jugend nrw eine große Öffentlichkeitskampagne gestartet, die auf die zunehmende Gewalt gegen Kolleginnen und Kollegen aufmerksam machen soll.
Nicht nur in Ämtern und Behörden steigt die Zahl gewalttätiger Übergriffe. Auch in Klassenzimmern und Krankenhäusern, in Bussen und Bahnen und gegenüber Politessen, Ordnungskräften und Polizisten auf der Straße ist der Ton rauer geworden. Sogar Feuerwehrmänner und Rettungsdienstsanitäter werden immer häufiger angegriffen.
Attacken auf Beschäftigte im Öffentlichen Dienst nehmen zu
Meist bleibt es bei Beleidigungen, Bedrohungen und Rangeleien. Die sind schon schlimm genug. Doch auch das andere Extrem kommt vor: 2012 stirbt eine Mitarbeiterin im Jobcenter Neuss bei einer tödlichen Messerattacke, 2014 wird ein Mitarbeiter des Finanzamts Rendsburg erschossen, 2015 wird ein Polizist in Herborn erstochen und Anfang 2016 wird einem Gerichtsvollzieher in Gelnhausen bei einem Hausbesuch in den Kopf geschossen.
Doch nicht nur die steigende Anzahl von Übergriffen ist ein Problem. Häufig fühlen sich die Betroffenen auch von ihrem Arbeitgeber bzw. Dienstherrn und der Politik allein gelassen. Die kann zwar wenig Einfluss nehmen auf eine zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. Sie kann aber sehr wohl Regelungen und Maßnahmen beschließen, mit denen man den Schutz und die Sicherheit der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst signifikant erhöhen kann. Um die Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen, hat die dbb jugend nrw eine große Öffentlichkeitsoffensive gestartet.
dbb jugend nrw launcht große Internet-Kampagne
Den Auftakt zur Kampagne macht ein Video (https://youtu.be/JpwSdKUX1_c), das seit einigen Tagen in den sozialen Netzwerken kursiert und innerhalb kürzester Zeit fast 3.000 Mal angeklickt wurde. Es zeigt eindrücklich, welche Ausmaße und welche Brutalität Gewalt in den Ämtern und Behörden annehmen kann.
Herzstück der Öffentlichkeitsoffensive der dbb jugend nrw ist eine Kampagnen-Website. Auf http://www.angegriffen.info können sich Nutzer über Übergriffe auf Beschäftigte im Öffentlichen Dienst informieren. Auf einer chronologischen Übersicht sind nach Datum sortiert alle Gewalttaten aufgeführt, bei denen öffentlich Bedienstete angegriffen, verletzt oder getötet wurden. Zunächst speisen sich diese Informationen nur über Meldungen, die über die Presse verbreitet wurden. Doch künftig kann diese Auflistung interaktiv erweitert und vervollständigt werden. Jede Kollegin und jeder Kollege kann über ein Kontaktformular von einem Vorfall berichten, von dem er Kenntnis hat. Da in vielen Bereichen offizielle Zahlen nicht erhoben oder bekannt gegeben werden, kann diese Auflistung dabei helfen, sich einen Überblick über das wahre Ausmaß der Übergriffe zu verschaffen. Ein Ratgeber auf der Website gibt außerdem hilfreiche Tipps, was Betroffene nach einem Übergriff unbedingt tun sollten oder wie sie präventiv tätig werden können.
Jeder kann mithelfen
Genau wie Gewalt an der Grenze zu einem anderen Bundesland oder einem bestimmten Alter nicht Halt macht, kann jeder in ganz Deutschland sich an der Datensammlung der dbb jugend nrw beteiligen: ob alt, ob jung, ob aus NRW oder einem anderen Bundesland – und auch unabhängig von Gewerkschaftszugehörigkeit. Je mehr sich beteiligen, desto klarer wird die Problemlage – und desto größer wird der Druck auf die Verantwortlichen, endlich tätig zu werden. Die dbb jugend nrw findet: Wenn Leib und Leben der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Gefahr sind, müssen die Verantwortlichen in die (Fürsorge-)Pflicht genommen werden.
Von: Hartmut Plicht
Demo: Ja gerne – Gewalt: Nein!
Muss man DAS verstehen? Kann man DAS überhaupt verstehen? In Hamburg hat es in den letzten Wochen gewaltätige Ausschreitungen gegeben. Menschen sind verletzt worden.
Das darf nicht sein !
Und das soll auch nicht wieder so sein. Jeder soll seine Meinung vertreten und diese auch vertreten dürfen. Dafür tritt die DJG ein. Die Meinung darf auch gerne neben der Auffassung vieler anderer liegen. Demonstrationszüge sollen durch die Stadt ziehen und Plakate können getragen werden. Wenn durch eine große Beteiligung der Verkehrsfluss beeinträchtigt wird, ist das sicher auch in Ordnung. Und es soll gerne gestritten werden, dies aber mit Argumenten und nie mit Steinen! Oder wie es das Grundgesetz sagt: „Friedlich und ohne Waffen.“
So soll es sein !
Dann bleiben noch die Dinge, die „gar nicht gehen“ und auf völlige Verständnislosigkeit stoßen. Warum werden Verkehrsschilder und Pflastersteine herausgerissen? Warum werden wahllos Scheiben von kleinen Ladenlokalen eingeschlagen oder Autos umgekippt? Vielleicht war der Betroffene zunächst sogar bei der Demo dabei und wollte friedlich eine Meinung unterstützten?! Was sollen die unmittelbare Gewalt mit Steinen und Mollies oder Bengalos sowie Gewaltankündigungen gegen Polizisten und vor allem deren Familien? Hat sich nie jemand Gedanken gemacht, dass der Polizist vielleicht auch für eine verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen oder ein Weiterbestehen der roten Flora oder wer weiß was (Stichwort Meinungsfreiheit!) ist, nur sich gerade im Dienst befindet und schon allein deshalb auf die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen hinwirken muss?
Wir stehen für eine gewaltfreie politische Auseinandersetzung! – DJG
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